Lieblingsserien (ich kann nicht merken, wie erkältet ich bin, wenn ich durch andere Leute lebe)

Wie viele andere auch, hat mich die Erkältungswelle erwischt. Und wenn ich krank bin, schaue ich mir nicht so gerne neue Serien an, sondern lieber die absoluten Favoriten, die ich schon oft geschaut habe und die sich wie alte Freunde anfühlen (bei Büchern wird es im Krankheitsfall immer "Winnie der Pu"). Eine bestimmte Lieblingsserie habe ich nicht. Aber 10. Hier also die meiner Meinung nach 10 besten Serien:

Gilmore Girls
Comedy/Drama von 2000, 7 Staffeln und 4 Filme
Die verrückte Mutter mit ihrer verrückten Tochter, die in einer verrückten Kleinstadt leben und sich von Büchern, Filmen, Musik, Junk Food und Kaffee ernähren, gelegentlich die verrückten Großeltern besuchen und ansonsten durch schnelles Sprechen und gute Witze glänzen. Und das wunderbar liebevoll!
Oi, was für ein Pudel ist das? Passenderweise habe ich diese Serie mit meiner Mutter zu schauen begonnen und mittlerweile begleitet sie mich seit 14 Jahren, durch Kindheit und Jugend, bis jetzt. Dementsprechend löst sie ein Heimatgefühl bei mir aus, wie keine andere und scheint mich sehr geprägt zu haben, denn wem auch immer ich sie zeige, irgendwann kommt ein schräger Blick auf mich und ein: "Viel ergibt jetzt Sinn. Ich sehe die Ähnlichkeiten." Als so großer Fan der Serie kann ich das nur als Kompliment zählen.

Lovesick
Sitcom von 2014, 3 Staffeln
Meine neuste Serienliebe. Bisher gibt es drei Staffeln dieser wundervollen, witzigen, ungewöhnlichen und super britischen Serie. Und sie hat sehr viel Charme.
Alles dreht sich um Dylan, sein Leben und das seiner beste Freund*innen und Mitbewohner*innen Evie, Angus und Luke. Der Aufhänger ist Dylans Chlamydien-Erkrankung, die ein Informieren sämtlicher ehemaliger Sexualpartnerinnen zur Folge hat. Mit jeder neuen Folge lernt man eine Ex von ihm kennen und bekommt in Rückblenden die Geschichte der Freunde erzählt.
Die Charaktere und die Storys haben sowohl Witz, als auch Tiefe, sind nicht platt, aber auch keine schwere Kost. Und - ich habe es ausprobiert - man kann dabei ganz hervorragend Frühstücken.

Doctor Who (die neue Serie)
Sience Fiction von 2005, bisher 10 Staffeln
Bleiben wir mal in England. Wie die meisten wissen, gibt es Doctor who schon ewig. Die Serie ist ein Bisschen trashig und hat das perfekte Konzept um ewig weiter zu gehen, denn der außerirdische Doctor in seinem Raumschiff, der Tardis (time and relative dimensions in space), ändert, wenn er stirbt, lediglich sein Aussehen und gewisse Charaktereigenschaften. Dieser Wechsel, der alle paar Staffeln passiert, sorgt für viel Abwechslung, ebenso die wechselnden Reisebegleiter*innen des Doctors. Immer wieder wird die Serie sehr ernst, zugleich springt der Doctor aber oft genug mit seinen besten Freund*innen durch Raum und Zeit, macht Quatsch, sucht Abenteuer und gerät hobbymäßig in Schwierigkeiten.
Wenn ich Dochtor Who schaue, verfalle ich in einen ähnlich wahnsinnigen Begeisterungstaumel, wie der Doctor selbst gelegentlich und wenn morgens mein Tardis-Wecker klingelt, stehe ich viel lieber auf.
Übrigens wurde vor Kurzem zum ersten Mal ein weiblicher Doctor besetzt. Find ich ziemlich cool!
Allons-y!

Skins
Teen Drama von 2007, 7 Staffeln
Hier geht es um britische Teenager, die Drogen nehmen, Partys feiern, ihre Sexualität entdecken und dabei immer wieder auf tiefere Wahrheiten stoßen und für einander da sind. Viel davon kommt mir vor wie ziemlicher Quatsch, jede dumme Idee wird kompromisslos ausgelebt, aber genau dadurch wirkt es nah dran an der Jugend, selbst an meiner, auch wenn die sehr anders war. Jede Person ermöglicht ein Identifizieren mit ihr und jede davon schließt man irgendwann in sein Herz.
Alle zwei Staffeln wechseln die Leute, man bleibt immer an der gleichen Schule und erlebt die letzten zwei Schuljahre von einigen Personen mit.
Wer selbst manchmal das Gefühl hat, dass alles ganz schön abgefuckt ist, bekommt das durch diese Serie noch bestätigt, lernt aber auch, dass das nicht unbedingt so tragisch sein muss.

One Tree Hill
Drama von 2003, 9 Staffeln
Entdeckt habe ich Tree Hill, als ich, wie die Hauptpersonen Lucas, Nathan, Brooke, Peyton und Haley zu Beginn der Serie, 15/16 Jahre alt war. Was mir besonders gefallen hat, war die Musik, die eine große Rolle spielt, im Englischen trägt jede Folge den Titel eines Liedes und eine der vielen vorkommenden Bands, Fall Out Boy, ist heute noch eine meiner liebsten.
Außerdem werden auf sehr nachdenkliche Art literarische Zitate an die Folgenenden eingearbeitet. Insgesamt hat die Serie etwas Melancholisches und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Hauptpersonen, trotz vieler, vieler Widrigkeiten, ist inspirierend und beruhigend, weil man sich selbst als Zuschauer*in plötzlich nicht mehr alleine fühlt.

Switched at Birth
Teen/Family Drama von 2011, 5 Staffeln
Zwei Mädels wurden bei der Geburt im Krankenhaus vertauscht, die dazu gehörigen Familien könnten unterschiedlicher nicht sein, als die beiden 15 sind, kommt alles raus und eine aufreibende Zeit der Umstellung, Anpassung und Selbstfindung bricht an, mitten im Alltagswahnsinn.
Eine große Besonderheit ist, dass eine der Hauptpersonen gehörlos ist, so wie der Großteil ihres Umfeldes, was den Grundstein dazu legt, dass in dieser Serie, eingebettet in die oben umrissene Story, Themen behandelt werden, die schon längst in Film und Fernsehen normal sein sollten und Diversität sehr einfühlsam gefeiert wird. Einige davon sind: Gehörlosigkeit/Schwerhörigkeit/Gebärdensprache, Trisomie 21, Rassismus an Universitäten.
Die Serie beschäftigt sich viel mit "richtigem" Handeln, Dinge aus Empathie und Mitgefühl zu tun, die aber nicht immer leicht sind. Dabei hatte ich aber nie das Gefühl, belehrt zu werden. Außerdem zeigt die Serie, wie man aus Rückschlägen Kreativität und Inspiration schöpfen kann und daraus stärker und weiser hervor geht, statt zu verbittern.
Zudem hat sie mich dazu angeregt Gebärdensprache zu lernen und daran habe ich heute noch viel Spaß.

Orphan Black
Sience Fiction/Thriller von 2013, 5 Staffeln
Das war manchmal echt harte Kost, ich habe mich gegruselt, verfolgt gefühlt, leichte Panik gehabt, war schockiert, habe mich geekelt und konnte einfach mit dem Schauen nicht aufhören!
Die abgefahrene Geschichte um diverse Klone hat die großartige Tatiana Maslany in der Hauptrolle und wirft verstörende Fragen rund um menschliche Identität und das experimentieren mit Genen auf.
Irgendwie ungewohnt, düster, extrem spannend und trotzdem mit viel Witz ist Orphan Black wohl die Serie, die mich bisher am meisten gefesselt hat und ich kann nur jeder*jedem raten sich ihr zu widmen!

Heartland
Family Drama von 2007, bisher 11 Staffeln
Nicht weit von wo Heartland in Kanada spielt, habe ich für eine Weile auf einer Pferdefarm gearbeitet. Einiges vom alltäglichen Leben erkenne ich wieder und habe so einen starken persönlichen Bezug zu dieser Serie, denn sie besänftigt mein Fernewh.
Zur Handlung: Amy Flemming übernimmt nach deren Tod den Job ihrer Mutter und arbeitet mit Pferden, die laut ihrer Menschen Probleme machen und wohnt mit ihrem Großvater und ihrer großen Schwester auf der kanadischen Farm Heartland.
Eine Serie, die alle Pferdefreund*innen sehr glücklich machen wird und auch sonst an aufregenden Geschichten und schönster Landschaft viel zu bieten hat. Ich fühle mich etwas wie meine Oma, wenn ich die Landschaft einer Serie lobe..

Greek
Comedy/Drama von 2007, 4 Staffeln
Amerikanisches College-Leben hat mich schon immer fasziniert und in dieser Serie geht es um nichts anderes, als um die Studentenverbindungen der fiktiven Uni Cyprus Rhodes.
Cappie, der ewig studierende Spaßmacher ohne Ziel, Casey, die ehrgeizige und aufstrebende in ihrer Schwesternschaft, ihr kleiner Bruder Rusty, der totale Nerd, der gerade deshalb Mitglied einer Bruderschaft werden möchte, Evan, der arrogante und geschniegelte Anführer der angesehensten Bruderschaft, Franny, die gemeine, egoistische Anführerin von Caseys Schwesternschaft, Ashley, die beste Freundin, die jeder gerne hätte,... Hier wird mit Klischees gespielt, sie werden bestätigt, umgeworfen, verdreht. Dabei kommt eine urkomische, lustig-leichte Serie raus, die unterhaltsam bleibt und nicht zu sehr in die Tiefe geht, aber auch nicht nur an der Oberfläche schwimmt.

Friends
Sitcom von 1994, 10 Staffeln
Und zum Schluss die wohl bekannteste Sitcom überhaupt. Ich habe sie spät kennen gelernt und mit dem Freund ungefähr fünf Staffeln geschaut, bis ich sie tatsächlich gut fand und richtig rein gekommen bin. Im Nachhinein denke ich, dass ich mich viel von meinem subjektiven Hass auf Ross habe ablenken lassen.
Jenseits davon haben Pheobe, Monica, Rachel, Joey und Chamdler mittlerweile mein Herz erobert, ich halte "Smelly Cat" für eins der besten Lieder überhaupt und teile, wie Joey, wirklich ungern mein essen. Friend ist meine go-to Serie für Situationen, in denen ich nicht viel Zeit, aber ein Bedürfnis nach Ablenkung und Berieselung verspüre.

Das sind sie also. Die Reihenfolge hat nichts zu sagen, nur die Gilmore Girls mussten oben stehen, denn die sind und bleiben unangefochten auf Platz eins. Ich bin ein Bisschen verstört, wie viel Zeit ich scheinbar mit Serien schauen verbracht habe. Meine Augen müssten schon längst viereckig sein ;)

Oh! Oh! Es sind doch 11!

Sense8
Drama/Science-Fiction von 2015, 2 Staffeln
Das ist schwierig. Darüber darf nicht zuviel verraten werden. Acht völlig verschiedene Menschen aus völlig verschiedenen Ländern und mit völlig verschiedenen Lebensumständen, hängen irgendwie zusammen. Die Serie ist spannend und aufregend und ihre Charaktere gehen direkt ins Herz. Sie ist mal echt hart, mal wunderschön, mal seltsam anmutend und ganz anders. Als alles sonst.
Manchmal lässt sich die Serie viel Zeit, damit gibt sie ihren Charakteren wirklich Luft zum Atmen und sich zeigen, dann kommt es wieder Schlag auf Schlag. Die Mischung ist gelungen, die Bilder gut getroffen, dass in dieser Serie unglaublich viel Liebe steckt, merkt man ihr auf's Beste an.
Involviert in ihre Entstehung waren die Wachowski Geschwister, besonders bekannt durch "Matrix".

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