Neulich in der Wg-Küche - Die Weinflasche

Es wird mal wieder Zeit für eine Geschichte aus der Wg. Unser nicht ganz ernst gemeintes Wg-Motto passt dazu: Zu Vino sag ich nie no.

Eine Freundin brachte eine Flasche Wein mit - guter Wein, von ihrem Opa. Allgemeine Begeisterung. Doch was bedeutet es, wenn die Flasche sich nicht durch drehen öffnen lässt, wie unser Standardwein vom Penny nebenan es tut? Genau, sie ist mit einem Korken verschlossen. Hatten wir einen Korkenzieher? Nein.

Vage erinnerte ich mich, dass an meinem Taschenmesser einer integriert ist. Gesucht - gefunden - reingedreht und gezogen. Und nichts passierte. Nacheinander durften alle Anwesenden ihr Glück versuchen, doch der Korken saß fest. Es wurde zu zweit, zu dritt und zu viert versucht, mit Leuten an allen Flaschenenden, mit Handtuch um die Flasche gewickelt, aber es war kein Erfolg zu verbuchen.

Nächste Idee: Mit einem Schraubendreher ein Loch in den Korken bohren und den Wein durch das entstehende Loch gießen. Wo war der noch mal? Im Briefkasten, im Regal im Flur, in der Abstellkammer oder im Zimmer des Mitbewohners? Er tauchte jedenfalls auf.
Mit viel Muße saß die Mitbewohnerin auf dem Boden und bearbeitete den Korken mit dem Schraubendreher, bis dieser unten seine Spitze in den Wein tauchte. Die Flüssigkeit wollte sich jedoch nicht heraus gießen lassen.

Der Freund nahm noch einmal den Korkenzieher zur Hand und durch das Loch war so viel Raum entstanden, dass sich nun endlich der Korken bewegen ließ. Der Wein war frei! Ein glorreicher Moment. Musik schwoll an, Konfetti fiel von der Decke, draußen wurden Feuerwerke gezündet..

Wir gossen ihn in Gläser und kosteten den reifen Dessertwein.
Und fanden ihn ekelig.
Da loben wir uns doch unseren standard-Schraubverschluss-Penny-Wg-Wein.

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