Pfotenzeit

Es geht um Pfoten. Beziehungsweise um das gesamte Wesen, das an den vier von mir gemeinten Pfoten dran hängt. Man kennt ihn hier schon: Es geht um den Hund.
Die Mutter zog los, sich fortzubilden und ich zog zum Hund.


Die Ankunft war ruhig, der Hund fröhlich, die Mutter schnell weg. Die Mitwohnis musste ich sich selbst überlassen, aber die sind ja schon groß, ein paar Tage schaffen die ohne mich ;)
Die Nacht kam, wir schlüpften ins Bett.
Und mit dem Hund in einem Bett schlafen, das ist ein Erlebnis für sich. Er wechselt alle paar Stunden zwischen im Bett und auf dem Fußboden liegen. Wenn er vom Boden ins Bett hüpft, federt die ganze Matratze, mit liebevoller Entschlossenheit schmeißt er sich neben mich, sodass ich leicht zur Seite gequetscht werde. Seinen Kopf mit den großen, weichen Schlappohren, lässt er neben meinen aufs Kissen fallen. Zwei Drittel Bettbreite sind seine, ein Drittel habe ich zur Verfügung. Manchmal hab' ich das Gefühl, dass es eigentlich anders sein müsste.. Hm. Er liegt auf der Bettdecke.. was meine Deckenmenge minimiert. Ab der zweiten Nacht war ich vorbereitet: In meiner Körpermitte überlappend, stapelte ich zwei Decken auf mir, um nicht so abhängig vom Hund und seiner Deckengroßzügigkeit zu sein.
Außerdem schnarcht er. Laut.
Er wacht auch vor mir auf. Dann starrt er mich nieder, Stunde um Stunde, bis ich endlich, endlich wach bin. Wedelnd lässt er sich dann einmal durchkuscheln, bevor der Tag beginnen kann, mit Futter und einem Spaziergang.

Damit der Hund auch genug leinenfreien Auslauf bekommen konnte, hatte ich meine Kontakte mit Auto mobilisiert. Den einen Tag ließen wir uns von der Tante fahren und der Hund hatte Hündinnenbegleitung, denn die Hündin gehört zur Tante. Lustig sah das aus, die zwei grinsenden Hundeköpfe, die aus dem Kofferraum schauten und am Ende des Spaziergangs den Großvater noch abschlabbern durfen.
Einmal kam der eine Kumpel und durfte zusehen, wie der Hund in das größte Matschloch weit und breit hüpfte.
Und zwei Mal holte uns der Vater ab. Morgens früh um sieben, für einen Gang und anschließendes Frühstück noch vor seiner Arbeit. Der erste Morgen war abgesprochen und lief flüssig und entspannt. Bei dem zweiten Morgen, wusste nur der Vater von unserer Verabredung und als er um sieben klingelte, wurden der Hund und ich aus unseren Träumen gerissen. Völlig hektisch machten wir uns bereit (wir konnten den Vater ja jetzt nich hängen lassen) und dann viel uns der andere Kumpel ein. Der war am Abend vorher zu Besuch gekommen und hatte durch anderthalb Flaschen Wein und die späte Stunde beschlossen auf dem Sofa zu schlafen.
Also rein ins Wohnzimmer und der Hund sprang freudig auf ihn drauf, erwischte ungünstige Stellen und schleckte sofort jede Stelle erreichbarer Haut (hauptsächlich sein Gesicht) ab und der Kumpel war mit schreckgeweitetem Blick wach. In Eile erzählte ich ihm, dass wir jetzt los müssten, er können natürlich noch weiter schlafen, wir wären so in der Stunde mit dem Vater im Schlepptau wieder zurück. Er sah noch hauptsächlich verwirrt aus, da waren wir schon aus der Tür und unterwegs. Später gab es noch ausführliche Entschuldigungen für den chaotischen Morgen 😄
Der Vater hat unterwegs versucht Fotos von uns zu machen...



Kurz vor der Pfotenzeit hatte ich einen Alptraum: Ich habe auf den Hund aufgepasst, während die Mutter weg war und als sie nach vier Tagen zurück kam, bemerkte ich, dass ich die gesamte Zeit vergessen hatte den Hund zu füttern.
Glücklicherweise hat sich das nicht erfüllt und ich habe den Hund mit regulärem Futter und zwischendurch getrockneten Fischen und Rinderkopfhaut versorgt.

Und als die Mutter Heim kehrte, traf sie Hund und Tochter gut gelaunt, munter und zu Abenteuern aufgelegt an. Ein richtiges Happy End!




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